Man darf sich vorstellen, dass jeder, buchstäblich jeder, der im München der ausgehenden Prinzregentenzeit mit der Trambahn fuhr, Restaurants, Ausstellungen, Theateraufführungen und Konzerte besuchte oder einfach nur durch die Strassen bummelte, seinen Blick auf Plakate von Emil Pirchan richtete. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts weithin leuchtende Kunststadt München sollte für Pirchan zum Ausgangspunkt seiner Karriere als Bühnenbildner werden. Zunächst aber machte er eine ebenso schnelle wie erstaunliche Karriere als Plakatgestalter und Werbegraphiker. In seinen Münchner Jahren bis 1918 entstanden rund fünfzig Reklameplakate, ausserdem eine Vielzahl gebrauchsgraphischer Arbeiten wie Buchumschläge, Illustrationen, Vignetten und Exlibris, insgesamt mehr als 1500 Blätter. Im Jahr 1913 eröffnete er eine Plakatschule, in der er Werbefachleute ausbildete. (Katja Sebald)
Weinkarte für die Künstlerkneipe Serenissimus, München, ca. 1910 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat für seine Ausstellung von Bühnenentwürfen in der Modernen Galerie München, München, 1912 (Theatermuseum Wien)
Plakat »Park Casino Restaurant im Ausstellungspark«, München, 1913 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat zur Ausstellung »Kunstarbeit« in Wiesbaden, München, 1913 (Sammlung Steffan/Pabst)
Inserat für Ignaz Lamm Metallschmelze, München, ca. 1914 (Sammlung Steffan/Pabst)
Entwürfe für »Winter in München und im Bayer. Hochland«, München, 1915 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat »Bitte zahlen! Revue im Nelson Theater«, Berlin, 1921 (Theatermuseum Wien)
Plakat »Hohe Warte«, Wien, 1904; beschriftet mit »Mein erstes Plakat« (Sammlung Steffan/Pabst)
Titelblatt einer Exlibris-Sammlung, Verlag Seybold, München, ca. 1911 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat für Albert Ebner Kunstanstalt, München, 1912 (Stadtmuseum München)
Buchumschlag »Wanderzüge im Umkreise Münchens zu Fuss und mit dem Rad«, München, 1913 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakatentwurf für Bilz-Stoffe – Atmende Kleidung, München, 1914 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat »Münchener Plakatschule Pirchan« [I], München, 1914 (Museum Folkwang Essen)
Ideenskizze für Dunlop, München, 1915 (Sammlung Steffan/Pabst)
Inserat für die Reklame-Werkstatt Adolf-Bruno Schaefer, München, ca. 1910 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat »Ruby Betteley«, München, 1912 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat »Verein Deutscher Plakatanschlaginstitute e.V.«, München, 1913 (Museum Folkwang Essen)
Plakat »Gertrude Leistikow Tanzspiele«, München, 1913 (Theatermuseum Wien)
Einladung zu einer Pirchan-Ausstellung, Deutscher Buchgewerbeverein zu Leipzig, München, 1914 (Sammlung Steffan/Pabst)
Werbeblatt der Druckerei J.C. König & Ebhardt (Hannover), München, 1918 (Sammlung Steffan/Pabst)
Einladung zur Pirchan-Ausstellung im Kestner Museum zu Hannover, München, 1917 (Sammlung Steffan/Pabst)
Plakat »Sonnwendfeier – Ein Volks- u. Kindertag – Das Märchen im Park«, München, 1910 (Sammlung Karl Lagerfeld)
Tram-Plakat für Panovo, München, 1912 (Museum Folkwang Essen)
Entwürfe für D. J. Bosman Klaviervermietung, München, 1913 (Sammlung Steffan/Pabst)
Graphischer Entwurf, München, ca. 1913 (Sammlung Steffan/Pabst)
Werbemarken für Darmstadt, München, 1914 (Sammlung Steffan/Pabst)
»Aus alten Städten – Ein Malbuch. Nr. 532«, Otto Maier Verlag Ravensburg, München 1914 (Sammlung Steffan/Pabst)
Titelblatt zum Katalog der Pirchan-Einzelausstellung im Stuttgarter Landesgewerbemuseum, 1917 (Sammlung Steffan/Pabst)