Emil Pirchan (1884-1957) war von 1903 bis 1906 Meisterschüler Otto Wagners. 1908 übersiedelte er nach München, wo er 1913 eine Kunstschule für Bühnenbild und Gebrauchsgraphik eröffnete. 1918 wurde er Ausstattungsdirektor der Bayerischen Staatstheater, 1921 erfolgte die Berufung an die Staatstheater nach Berlin durch den Regisseur Leopold Jessner. Im Jahr 1932 übersiedelte Pirchan nach Prag als Leiter der Ausstattung des Deutschen Theaters, 1936 wurde er als Professor für Bühnenbildnerei an die Akademie der bildenden Künste nach Wien berufen. Er leitete diese Meisterschule bis zu seinem Tod 1957 und arbeitete am Burgtheater und der Staatsoper in Wien als Bühnenbildner. Neben ca. 1500 graphischen Arbeiten und der Theaterarbeit von rund 500 Ausstattungen verfasste Pirchan Fachliteratur, Romane und Künstlermonographien, unter anderem die erste über Gustav Klimt. Seine Entwürfe waren wegweisend, Emil Pirchan wird als einer der Wegbereiter der Reformbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts angesehen.